Die IG hat in diesen Tagen Bilanz für das vergangene Jahr gezogen. Mit wenigen Worten ließe sich das Jahr 2017 wohl so beschreiben: Nicht viel erreicht, nichts eingenommen und eine Reihe weiterer Einrichtungen kennengelernt, in denen Kinder die Hölle erleben mussten.

Konkret haben wir im vergangenen Jahr weiter an unseren größten und wichtigsten Projekt gearbeitet. Es hat zum Ziel, die Verjährung der Ansprüche von Opfern von Gewalt und Missbrauch abzuschaffen. Dazu führen wir ein Musterverfahren gegen einen Heimbetreiber (SkF e.V.) in dessen Kinderheim „Marienfrieden“ über Jahrzehnte zahllose Kinder brutal misshandelt und missbraucht wurden. Der Heimbetreiber weigert sich bis heute, die Opfer seiner Arbeit zu entschädigen und beruft sich auf Verjährung. Unterstützt wird er dabei von der katholischen Kirche. Dieses Verhalten lieferte die Grundlage für eine Klage, die derzeit beim Oberlandesgericht in Hamm liegt und zum Ziel hat, eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte vorgelegt zu werden. Der EuGH hatte  bereits vor Jahren in einem ähnlich gelagerten Verfahren festgestellt, dass derartige Verjährungskonstruktionen gegen EU-Recht verstoßen (stark vereinfachte Darstellung des Sachverhaltes).

Im Übrigen haben wir im vergangenen Jahr neue Zeugen aus dem zuvor genannten Horrorheim kennengelernt, die uns ihre Geschichte erzählt haben.

Ebenso haben wir einige weitere Kinderheime im Bundesgebiet in die lange Reihe der Einrichtungen aufnehmen müssen, in denen Kinder unvorstellbare Verbrechen erleben mussten. Auch die Ehemaligen dieser Einrichtungen werden nun von uns betreut.

Für das Jahr 2018 erwarten wir neben dem Fortgang der Musterklage einen erheblichen Anstieg des Beratungs- und Betreuungsaufwandes. Diese Arbeit wird durch unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter erledigt. Dennoch entstehen teils erhebliche Kosten. Diese versuchen wir durch Zuwendungen zu decken. Im vergangenen Jahr waren wir nicht übermäßig erfolgreich bei der Akquirierung von Zuwendungen. Wegen der angespannten Finanzlage im vergangenen Jahr mussten wir eine Reihe von Projekten zurückstellen und konnten den – von Mitgliedern getragenen – Verlust auf einige hundert Euro begrenzen. Für 2018 hoffen wir auf höhere Einnahmen um den zahlreichen neuen Aufgaben der IG gerecht werden zu können.

 

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