Zu den Skandalen im sauerländischen Kinderheim „Marienfrieden“ haben uns zahllose, meist sehr persönliche Nachrichten erreicht. Mit Blick auf die Privatsphäre der Betroffenen können wir nur selten über den Inhalt dieser Zuschriften berichten.

An diesem Wochenende erreichte uns eine Nachricht, mit der ausdrücklichen Bitte, diese zu veröffentlichen. Lediglich den Namen des Absenders sollen wir nicht dazu schreiben.

Ich kann es nicht fassen.

Wir haben vor 4 Jahren noch getrauert um den Freund Gerd, der einen großen Platz in unserer Familie und in unseren Herzen eingenommen hat.

Jetzt ist aus dem von uns so sehr geliebten Menschen das Monster Gerhard S. geworden.
Bedenkenlos hätte man ihm die eigenen Kinder anvertraut ohne zu ahnen welcher Gefahr man sie damit aussetzt.
Das Schlimmste daran ist, dass es seit Jahrzehnten Menschen gibt, die von alledem wussten, und aus mir unerklärlichen Gründen dazu geschwiegen haben.

Wie oft erfährt man solche grausamen Geschichten aus den Medien und kann nicht nachvollziehen, warum die Leute nicht bemerken, wenn Sie mit einem Triebtäter zu tun haben. Jetzt muss man feststellen, dass so ein Mensch etliche Jahre in der Familie zu Gast war, ohne das man auch nur einen einzigen Verdacht in diese Richtung gehegt hat.
Auch wenn im Endeffekt niemand aus meiner Familie direkt betroffen ist, fühle ich mich durch ihn missbraucht; Wir haben jemanden in unserer Mitte gehabt, dem ich, wenn ich von alledem gewusst hätte, meine unendliche Verachtung entgegen geschrien hätte.
Leider kann ich nun nicht mehr tun, als die Fotos aus meinen Alben zu entfernen und das Bild des Gutmenschen Gerd in meinem Kopf, gegen das des Unmenschen Gerhard S. zu tauschen.

Ich kann den Betroffenen nur mein unendliches Mitgefühl ausdrücken und hoffe, dass ihr Schicksal nicht weiter missachtet wird.

Den Menschen, die an der Vertuschung beteiligt waren, wünsche ich, dass sie nie wieder ihr Spiegelbild betrachten können ohne dort die eigene Schlechtigkeit zu sehen; Hofft nur darauf, dass es noch gute Menschen gibt, die eure Kinder und Enkel vor so schlechten, wie ihr es seid, schützen mögen….
Symbolfoto / Archiv

 

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