Nach der Veröffentlichung unserer Bemühungen rund um das Schicksal ehemaliger Bewohner des Kinderheimes „Marienfrieden“ im Sauerland, haben wir zahlreiche Nachrichten erhalten. Darunter mehrere Zeitzeugen und Opfer des damaligen Heimleiters Gerhard S.
Die neuen Zeugen haben uns einige Details geschildert, die bisher nicht bekannt waren. Darüber hinaus haben sie unseren Vorwurf an die Verantwortlichen des Trägervereins SkF bekräftigt, von den Taten des Heimleiters gewusst zu haben. Aufgrund der neuen Erkenntnisse ist von einem noch größeren Ausmaß der institutionellen Vertuschung auszugehen, als bisher bekannt war. Offenbar war im Hause bestens bekannt, dass dem pädophilen Heimleiter immer wieder eine ganze Reihe von männlichen Jugendlichen und Kinder zugeführt wurden. Wie in unserem Eingangsbetrag berichtet, hat die Geschäftsleitung des katholischen Heimbetreibers die Vorwürfe gegen S. ignoriert und damit viele weitere Opfer auf dem Gewissen, denen zweifelsohne nichts zugestoßen wäre, hätte man den Heimleiter sofort nach Bekanntwerden an die Justiz ausgeliefert. Stattdessen durfte er sich noch mehr als zehn Jahre länger an Kindern vergehen.
Bestätigt wurden auch Aussagen anderer Betroffener, wonach Schweigegeld an die Opfer des Missbrauchsskandals gezahlt wurde. Nach bisherigen Erkenntnissen ging dies jedoch von dem damaligen Heimleiter aus. Menschen, die Hinweise auf weitere Beteiligte an diesem System haben, mögen sich bitte bei uns melden.
Neu sind Hinweise auf die Beteiligung weiterer Personen an den Übergriffen auf Kinder und Jugendlichen. Um diese Zusammenhänge dokumentieren zu können, benötigen wir weitere Aussagen von Zeugen und Betroffenen.
Wenn Sie uns von Ihren Erfahrungen berichten möchten und uns dadurch bei unserer Arbeit im Sinne der Opfer unterstützen möchten, schreiben Sie uns über das Kontaktformular.
Alle Angaben werden vertraulich behandelt und nicht weitergegeben. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse verwerten wir anonym. Darüber hinaus stellen wir es den Betroffenen frei, sich auch gegenüber der Justiz zu äußern und damit etwaige Klagen gegen die Verantwortlichen zu unterstützen.
In einige Zuschriften wurde darüber berichtet, dass es derartige Übergriffe heute nicht mehr in der Einrichtung geben würde. Das wollen wir an dieser Stelle nicht verschweigen.
Symbolfoto / Archiv