Im Bistum Regensburg können künftig alle Opfer von körperlicher Misshandlung durch kirchliche Mitarbeiter auf eine finanzielle Entschädigung hoffen. Eine solche Entschädigungsregelung gab es bisher nur für ehemalige Schüler bei den Regensburger Domspatzen.
Aufgerufen sind jetzt alle Menschen, die in den vergangenen Jahrzehnten in von der Kirche getragenen Schulen, Studienseminaren oder anderen Betreuungseinrichtungen Opfer von körperlicher Gewalt wurden, wie das Bistum heute mitteilte. Es geht dabei insbesondere um Taten, die strafrechtlich nicht mehr verfolgt werden können, weil sie verjährt oder die Täter bereits verstorben sind.
Wer als Opfer anerkannt wird, kann mit einer Zahlung von bis zu 5.000 Euro rechnen, wie es weiter heißt. Der Nürnberger Rechtsanwalt Andreas Scheulen ist vom Bistum als Ansprechpartner eingesetzt worden. Er nimmt die Meldungen der Missbrauchsopfer entgegen. Das Projekt läuft zunächst eineinhalb Jahre lang.
Domspatzen-Aufarbeitung als Vorbild
Im vergangenen Oktober hatte das Bistum Regensburg bekannt gegeben, dass mehr als 400 ehemalige Schüler der Regensburger Domspatzen eine Anerkennungszahlung erhalten, weil sie Opfer von körperlicher Gewalt wurden. Auf die Erfahrungen bei der Aufarbeitung des Domspatzenskandals habe man sich nun bei dem neuen Projekt gestützt, teilte das Bistum weiter mit.
Quelle: BR